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David Guetta – Nothing But the Beat

Neues Album mit Gästen aus den Bravo-Charts

David Guetta ist bei Weitem kein Unbekannter mehr. Mit Hits wie „When Love Takes Over“ oder „Sexy Bitch“ erfand der französische Kult-DJ den House neu und es scheint nach fünf Jahren noch immer keine Müdigkeit aufzukommen.

„Nothing But the Beat“ heißt der neueste Longplayer und beginnt bereits mit Ohrwurm-charakteristischen Tracks. Neben Flo Rida bittet Ludacris auf die geistige Tanzfläche während man sich die neuen Stücke anzuhören beginnt. Sicherlich, das Rad wird hier nicht neu erfunden, das Handwerk versteht Guetta als DJ und Produzent weiterhin. So treten neben den üblichen in den Weiten aufgefächerten Synthesizer sinnliche Breaks die sich als gut inszenierte Rap-Passagen verstehen.

„Turn me on“ sticht als potentielle Single-Auskopplung zu Gunsten der relativ unbekannten Nicki Minaj arg hervor und beweist talentiert bestochene Breaks, bewegend zwischen dicken Bass-Drums und einer eingängigen Stimme die neben schönen Passagen auch einen kleinen Hip-Hop-Break einzuläuten versucht.

Ohne Pause gleitet eine wohlwollende und wiedererkannte Stimme zum nächsten Song über, mit „Sweat“ zeigt David Guetta, dass selbst Snoop Dogg nicht an ihn vorbei kommen kann. Leider doch stark effektierte und nach Geld schreiende Selbstläufer-Ecken lassen sich jedoch leider nicht vermeiden. So ist es nicht überraschend, dass trotz Single-Auskopplung „Sweat“ in den Charts vertreten ist und das mit Abstand erfolgreicher als alle Anderen vom Album.

Mit Usher beginnt anscheinend der Wandel des Albums in Richtung der leichteren Töne und dem darauffolgendem Mainstream-Geschmack der zwar nicht so trocken wie bei der Konkurrenz schmeckt, trotzdem nicht zu vermeiden war. Auch nachfolgende Gastmusiker lassen sich außenstehend als eine Art Best-Of-Gastspiel der Bravo-Charts lesen. Treten neben Will.I.Am Acts wie Chris Brown, Lil Wayne, Akon und Timbaland auf fragt sich ein Fan eines der genannten Stars der zuvor nie etwas von David Guetta hörte vielleicht nie Kenntnis von diesem genommen hätte, wäre kein Gastspiel auf dem Lonplayer. Da können die Songs noch so individuell gestaltet sein, selbst Fans werden sich eingestehen müssen, dass Guetta langsam ohne Featurings auskommen oder sich einen festen Sänger engagieren sollte, denn doppelt auftretende Künstler wirken schier einfallslos, da hilft auch keine mit 140 Bpm gepresste Dubstep-Bassdrum oder ein 10 sekündiger Schrei aus der Kehle einer Rihanna.

Zum Ende ist dann doch noch eine kleine Alternative. Jessie J. beweist bei „Repeat“ mit einer leicht verzerrten Gitarre wie facettenreich das Album hätte sein können. Und auch Sia schafft eine im Takt schlagende, kleine Ballade mit „Titanium“ den man sich bei zukünftigen Werbeblöcken im deutschen Fernsehen sehr gut vorstellen kann.

Insgesamt klein schlechtes Werk aber auch kein völlig Neues. Als Debüt wäre es besser aufgehoben worden, doch könnte man die Zeit zurückdrehen, wird Guetta selbst sicherlich Einiges hätte ändern wollen.

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