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Madonna – Celebration

Madonna ist ein Phänomen der Popgeschichte. Mit ungeheurem Ehrgeiz und dem Talent, sich immer wieder neu zu erfinden, hat die im Jahr 1958 geborene Sänger es geschafft, zu einer Ikone zu werden. Jeder kennt ein paar Songs von Madonna, da sie zum Teil der Alltagskultur geworden sind. Man kann Madonna lieben oder hassen, aber ignorieren kann man sie nicht.

Dies wird besonders deutlich bei der Best-of-Veröffentlichung Celebration. Auf zwei CDs sind die größten Hits der Sängerin zusammengefasst. Es gibt allerdings auch eine abgespeckte Version auf einer CD. Schon die erste Nummer „Hung up“ lässt das Bein unruhig wippen. Das wird auch bei „Music“ nicht besser und spätestens bei „Vogue“ ist auch der unterkühlteste Zuhörer gepackt.

Es wird aber auch deutlich, dass die Qualität der Nummern deutlich gestiegen ist mit den Jahren. Die Songs aus den 1980er Jahren funktionieren nur noch eingeschränkt, was allerdings auch ein wenig mit der gnadenlosen Anpassung der Arrangements an den Zeitgeist zusammenhängt. Eines der Erfolgsgeheimnisse Madonnas ist, dass sie stets mit den besten und angesagtesten Produzenten und Songschreibern zusammenarbeitet. Dabei entsteht im besten Sinne Popmusik, die in manchen Fällen aber auch nur eine geringe Halbwertszeit hat.

Wenn immer wieder über die dünne Stimme Madonnas gelästert wird, so sind damit vor allem die frühen Songs gemeint. „Holiday“ ist wahrlich keine Demonstration eines ausgeprägten Gesangstalents. Aber es ist doch bemerkenswert, wie die Qualität der Stimme mit den Jahren zunimmt. Madonna wird zwar nie zu einer Maria Callas werden, aber dafür ist sie zweifellos die beste aller möglichen Madonnas geworden.

Celebration funktioniert als Gesamtschau, wird aber durch den gleichnamigen Titelsong ein wenig verhunzt. Dass eine so tüchtige Geschäftsfrau wie Madonna einer Compilation einen neuen Song beigibt, ist wenig verwunderlich. Warum es aber ein so mäßiger und belangloser Popsong sein muss, erschließt sich nicht so recht. Celebration fällt deutlich ab und hält insbesondere dem Vergleich mit den Songs der letzten Jahre nicht stand. Das ist schade, kann aber die positive Gesamtbewertung trotzdem nicht trüben.

Wer Popsongs schreiben möchte, sollte sich Celebration genau anhören. In komprimierter Form erfährt der Hörer, welche Zutaten für einen grandiosen Song nötig sind. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass wenigstens die Hälfte des Erfolges von Madonna nichts mit der Musik zu tun hat. Ihr geniales Marketing-Talent, die Art, wie sie geschickt mit sexuellen Anspielungen, Tabubrüchen und Skandalen spielt, lässt sich wohl kaum kopieren. Madonna ist und bleibt einzigartig.

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